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Interview mit Julia Hoxha von Zana: "Wir möchten die Gesundheit von Menschen verbessern"

Mit seinem Produkt Tidda Al ist das junge Unternehmen Zana Teil der Technologie- und Serviceplattform Alcedis Platforms. Im Interview spricht Zana-Gründerin Julia Hoxha über die Chancen und Herausforderungen der Gesundheits-Fernüberwachung.

 

Die Technologie- und Serviceplattform Alcedis Platforms bringt Wissenschaft, Technologien und Innovationen zusammen, um maßgeschneiderte Konzepte für qualitativ hochwertige Studien zu liefern. Das junge Unternehmen Zana gehört mit Tidda Al, einer App für Patienten und einem Monitoring-Dashboard für Ärzte, zu den Partnern. Gründerin Julia Hoxha spricht über die technischen Herausforderungen und bürokratische Hürden zum Start ihrer App und warum die Forschungswelt von Alcedis Platforms und dessen gemeinschaftlichen Ansatz profitiert.

 

Mit Ihrem Unternehmen Zana haben Sie Tidda Al zur Gesundheits-Fernüberwachung gelauncht. Wie funktioniert das Produkt?

"Mit Tidda Al bieten wir zwei Lösungen in einem Produkt. Zum einen handelt es sich um eine mobile patientenorientierte Anwendung. Diese App begleitet Patienten während der Behandlung einer chronischen Erkrankung oder einer Studienteilnahme. Starten sie in eine Studie, werden sie gebeten, ihre Medikamenteneinnahme und ihren Gesundheitszustand zu notieren. Das funktioniert wie ein medizinisches Tagebuch. Zudem kann die App mit tragbaren Geräten, etwa Fitness-Armbändern oder EKG-Monitoren, gekoppelt werden. Somit erhalten Mediziner nicht nur Daten, die auf den händischen Eingaben der Patienten beruhen, sondern weitere Informationen über deren Vitalfunktionen. Einzigartig ist zudem unsere intelligente Dialogführung mit den Patienten über Sprache oder Chat. Diese basiert auf unserer KI-Technologie und ermöglicht eine Interaktion über natürliche Sprache mit den Patienten.

Ein Monitoring-Dashboard visualisiert und analysiert alle Daten der Patienten, verfolgt deren Vitalfunktionen und überprüft, ob Medikamente rechtzeitig und korrekt eingenommen wurden. Die verantwortlichen Ärzte erfahren in Echtzeit, wie es den Patienten geht und können bei kritischen Situationen oder Nachfragen direkter reagieren. Mithilfe dieser Funktionen wird die Interaktion mit den Patienten erleichtert und die Überprüfung der Adhärenz verbessert."

Vor welchen Herausforderungen standen Sie zu Beginn?

"Wir möchten die Gesundheit von Menschen und die Datenqualität klinischer Studien verbessern. Die größte technische Herausforderung für Tidda Al war anfangs, unsere künstliche Intelligenz mit den richtigen Informationen zu füttern. Unsere Patienten-App funktioniert über eine digitale Sprachassistentin. Dabei handelt es sich um eine weibliche Stimme, die den Patienten bei Nachfragen zur Seite steht. Doch diese Dialogdaten zwischen Assistentin und Patienten existierten zu Beginn noch nicht. Daher erhielten wir von Ärztinnen und Ärzten lizenzierte Quellen, die uns Informationen über Krankheiten, Symptome und Behandlung lieferten, sodass wir damit unser System trainieren konnten. Je länger die App in der Benutzung sein wird, desto besser lernt die KI. Denn je mehr Patienten mitmachen, desto mehr Informationen werden gesammelt.

Zudem mussten wir uns großen bürokratischen Hürden stellen. Viele Kliniken in Deutschland scheuen sich wegen des Datenschutzes zunächst vor digitalen Innovationen, während Ärzte von dem Produkt zumeist begeistert sind. Inzwischen starten wir mit Tidda Al aber bald in zwei erste Studien. In einer wird unsere KI die Stimme von COPD-Patienten analysieren, um Atemnot zu erkennen."

Sie sind mit Tidda Al Platforms Partner. Was macht die Technologie- und Serviceplattform für Sie so interessant?

"Uns gefällt, dass es sich bei Alcedis Platforms um eine All-in-one-Plattform handelt. Hier stehen Technologien und Zusammenarbeit im Fokus. Einerseits können wir unsere Produkte breit anbieten, andererseits entstehen durch den Zusammenschluss neue Projekte und Kooperationen."

 

Lesen Sie hier mehr: Das Netzwerk von Alcedis Platforms wächst stetig weiter. Doch worauf kommt es bei den Partnerschaften an?

 

Wie profitieren Alcedis, Ihr Unternehmen und die klinische Forschung davon?

"Die Vorteile für die Forschungswelt sind vielseitig: Mit der Zusammenarbeit schaffen wir einen Ansatz, um eine patientenzentrierte und benutzerfreundliche klinische Forschung zu ermöglichen. Das unterstützt vor allem Patientinnen und Patienten: Haben diese eine Frage oder ein Verständnisproblem, hilft ihnen die digitale Sprachassistentin weiter, sie fühlen sich nicht allein gelassen. Darüber hinaus können Studien dezentral durchgeführt werden. Die Daten von Patientinnen und Patienten müssen nicht mehr in Kliniken und Praxen erhoben werden. Studienteilnehmern können diese bequem über die App von zu Hause aus eingeben. Dadurch erhöhen wir den Zugang zu Studien und die Motivation der Teilnahme, reduzieren Besuche in den Studienzentren und somit Kosten.

Dies bringt auch klinische Studien weiter, weil die Abbrecherquote sinkt. Darüber hinaus erhalten Mediziner die Daten unter Real-World-Settings und haben die Gelegenheit, schneller auf Veränderungen bei Patienten zu reagieren.

Alcedis Platforms ermöglicht den Zugang zu innovativen Projekten, um Studien gemeinsam zu verbessen. Produkte und Dienstleistungen werden mit der klinischen Forschung zusammengebracht. Mit unserer App sind wir ein Teil davon. Wir bieten Unternehmen und Forschungsinstituten mit unserer App die Möglichkeit, ihre Studien voranzubringen. Zugleich profitieren wir von den Erfahrungswerten von Platforms und anderen Unternehmen. Die Möglichkeit, unser Produkt anzubieten, und in den Austausch mit anderen zu gehen, bietet viele Vorteile für uns. So haben wir auch die Möglichkeit, neue Zielgruppen in der klinischen Forschung zu erschließen und unser Produkt für neue Anwendungsbereiche öffnen."

 

Möchten Sie Teil von Alcedis Platforms werden? Kontaktieren Sie uns gerne hier.

Sie möchten mehr über die Partner von Alcedis Platforms erfahren? Lesen Sie hier ein Interview mit Anna Windisch von Sleepiz.

 

Text: Alcedis Reaktion