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Wie klinische Studien von Patient Centricity profitieren

In den vergangenen Jahren zeigen sich Teilnehmer von klinischen Studien immer mündiger und prägen dadurch die Abläufe. Lesen Sie hier, wie Patient Centricity die Bedürfnisse von Patienten in den Mittelpunkt rückt und welche Veränderungen daraus resultieren.

 

Die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten haben sich im Laufe der Zeit verändern: Teilnehmer von klinischen Studien informieren sich heute öfter und intensiver, hinterfragen Abläufe und stellen eigene Anforderungen. Als neuer Trend im Gesundheitswesen stellt Patient Centrictiy die Ansprüche der Patienten in den Fokus – mit entscheidenden Vorteilen für Forschung und Teilnehmende.

 

Patienten als Mittelpunkt klinischer Studien

In der Vergangenheit fokussierten sich klinische Studien vor allem auf die medizinischen Daten der Patienten. Die Patienten-Zentrierung stellt Probanden mit ihren Bedürfnissen in den Fokus der Forschung. So gehören stetige Befragungen der Studienteilnehmer und deren Angehörigen zum wissenschaftlichen Standard des Teams. Es erkundigt sich, wie Patienten die klinische Studie erleben, nach Verbesserungsvorschlägen oder persönlichen Präferenzen. Die Antworten auf diese Fragen integriert das Team in die Umsetzungsphase der Studie, um Patienten im Prozess nicht zu verlieren.

 

Bewusstsein bereits zu Beginn klinischer Studien schärfen

Schon vor der Teilnahme an einer klinischen Studie müssen potenzielle Patienten aktiv in die Abläufe involviert werden. Das beginnt bereits mit dem Aufklärungsgespräch von Kliniken. Hier können Studienteams Patienten über die Aspekte einer Teilnahme informieren, Abläufe und Ziele des Forschungsvorhabens erklären, um das Bewusstsein der Interessenten zu schärfen. So setzen sich Patientinnen und Patienten mit dem Studiendesign frühzeitig auseinander, können offene Fragen stellen und sich auf eine mögliche Teilnahme vorbereiten.

 

Bedürfnisse von Patienten in klinischen Studien

Mit dem patientenzentrierten Ansatz betrachten Studien nun Teilnehmerinnen und Teilnehmer allumfassender und nehmen Auswirkungen der klinischen Studie auf deren unterschiedliche Lebensbereiche in den Fokus:

  • Hat die klinische Studie einen Einfluss auf den Beruf des Patienten, dessen Familienleben oder den Ablauf des Alltags?
  • Welche Bedürfnisse des Patienten sollten neben den medizinischen Anforderungen noch beachtet werden?
  • Welche Nebenwirkungen hat das Medikament oder die Therapie?
  • Verändern sich die Bedürfnisse des Patienten im Laufe der klinischen Studie und inwiefern müssen Behandlung und Prozesse angepasst werden?
  • Kommuniziert das Team ausreichend mit dem Patienten? Welche Möglichkeiten für Feedback gibt es?
  • Welche Prozesse können vereinfacht werden, sodass ein geringeres zeitliches Engagement des Patienten erforderlich ist?

 

Social Media als Teil von Patient Centricity

Auch soziale Netzwerke können in Zukunft eine noch entscheidendere Rolle einnehmen. Plattformen, Verlinkungen auf der Klinik-Homepage oder Online-Foren unterstützen den Aufklärungsprozess.

Soziale Netzwerke nehmen für Patientinnen und Patienten eine immer zentralere Rolle ein: Hier suchen sie nach Rat, tauschen sich mit Gleichgesinnten aus und berichten über ihre Erfahrungen. Ein Dialog mit anderen Betroffenen, der einen positiven Einfluss auf die Studienteilnahme haben kann.

Der Austausch zwischen den Patienten ist auch für Studienleitung und Ärzte von Vorteil. Individuelle „Patient journeys“ , also Krankheitsverläufe, werden so verfolgt und ausgewertet. Außerdem bietet es die Möglichkeit, Pain points, sogenannte Schmerzpunkte, der Patienten herauszufiltern und darauf gezielt zu reagieren. 

Eine Herausforderung dabei: Ärztinnen und Arzt können in sozialen Netzwerken nur schwer auf Probleme oder Wünsche reagieren. Außerdem teilt nicht jeder Patient seine Erfahrungen und Bedürfnisse auf Plattformen mit und kann so gefunden und adressiert werden. Oft entstehen so auch Lücken oder schwer nachvollziehbare Patient journeys, wenn Patienten nicht konstant auf den sozialen Plattformen unterwegs sind.

 

Mündige Patienten beeinflussen klinische Studien

Je besser Probanden informiert sind, desto größer ist ihr Verständnis für Abläufe der Studie oder aufkommende Unannehmlichkeiten, zudem steigt ihre Motivation an einer fortlaufenden Teilnahme.

Zugleich hinterfragen Patienten deutlicher, welches Medikament sie verabreicht bekommen, welchen Einfluss diese auf ihre Gesundheit und den Behandlungsverlauf hat. Viele Probanden möchten Entscheidungen beeinflussen, die Konsequenzen ihrer Teilnahme kennen und mit dieser zugleich unterstützen. 

 

Vorteile von patient centricity

Durch patient centricity werden viele Herausforderungen klinischer Studien bewältigt: 

  • Minimierung der drop-out Rate in klinischen Studien
  • Stärkeres Engagement der Patienten
  • Anstieg der Studienqualität

 

 

Alcedis Redaktion